Wie es begann ... |
Westenfeld: Der Ort und seine Geschichte |
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Westenfeld: Von Jürgen bis Joh. Franz |
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Werl: Friedrich |
Lippstadt: F. Theodor und F. August |
Köln |
Wappen Resümee |
Anhang A: Buch „Westenfeld“ |
Anhang D: Urkunden und Dokumente |
Anhang S: Der Stammbaum |
Westenfeld1606: Jürgen Behemer (Behmer)
Jürgen Behemer wurde urkundlich in einem Mastregister aus dem Jahre 1606 erwähnt11. In diesem Register ist die Zahl der von einem Markengenossen einzutreibenden Schweine aufgelistet.
Markgenossen waren entweder Lehensträger, die ihren Hof vom Grundbesitzer (z. B. Kleinadel oder auch Klöster) „geliehen“ bekommen haben, oder – zumeist bei kleineren Höfen – Kolonäre, die ihren Besitz aufgrund eines Kolonats(Pacht)-Verhältnisses erhalten hatten12.
Warum Jürgen Behemer in diesem Mastregister zunächst mit einem halben Hof und einem Schwein und dann – im gleichen Register – noch einmal mit einem Hof und einem Schwein, jedoch mit dem Zusatz „oder Aßheuer“ aufgeführt ist, kann ich mir nicht ganz erklären. Der Name Aßheuer taucht im Heimatbuch sehr oft auf. Ich vermute folgendes: Der Haupterwerb bei J.B. lag – wie bei seinen Nachfahren – in der Leinenweberei. Quasi als Nebenerwerb besaß die Familie schon damals den im Zusammenhang mit dem Haus Bäimers erwähnten Schafstall13 und war gleichzeitig eine Art Unterpächter des Kolon Aßheuser14.
Über Jürgen Behemer selbst und seine direkten Nachkommen habe ich in den Kirchenbüchern keine Unterlagen bzw. Einträge gefunden. Das ist sicher auch auf die schreckliche Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurück zu führen, die das Kirchspiel Hellefeld mit dem beschaulichen Westenfeld nicht verschonte.
Das Geburtsjahr von Jürgen Behmer wird wohl in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelegen haben, vielleicht etwa zwischen 1560 und 1585. Weitere Daten, etwa zur Heirat oder Tod, habe ich nicht recherchieren können.
11 siehe Teipel, Seite 61 (Anhang A6) 12 siehe Teipel, Seite 56 (Anhang A7) 13 siehe Teipel, Seite 83 (Anhang A3) 14 siehe Teipel, Seite 52 f (Anhang A8)
1644: Balthasar Behemer (Bemer)
Balthasar entdeckte ich im Taufregister von Hellefeld, allerdings nur als Vater von Joh. Antonius Bemer/Beemer/Bermer. Er muss also 1643/44 noch gelebt haben. Ein Geburts-, Hochzeits- oder Sterbedatum konnte ich nicht ermitteln.
Balthasar könnte entweder der Sohn von Jürgen Behemer (siehe oben) oder dessen Enkel sein. Ich denke, Balthasar als Enkel von Jürgen wäre etwa Ende des 16. Jahrhunderts und als Sohn von Jürgen ca. in der Zeit von 1615 bis 1625 geboren.
*1644: Joh. Antonius Bermer (Beemer, Bermer),
Im Taufregister wird ein Joh. Antonius Bemer, Sohn des Balthasar Bemer, aufgelistet. Die Taufe fand am 06.01.1644 statt. Weitere Angaben zur Heirat oder zum Tod habe ich nicht gefunden.
*1667 +1694: Johann Beemer (Bermer)
Johann, der Sohn von Joh. Antonius Bemer (siehe oben) wurde am 09.11.1667 geboren, heiratete am 20.01.1693 eine Odilia Juffermann und verstarb schon kurze Zeit nach der Hochzeit am 30.06.1694.
Er oder sein Vater sind möglicherweise mit dem in einer Schatzungsliste zur Kopfschatzsteuer vom 17. Juli 1685 erwähnten Johann Bermer identisch: „Die Zahl der steuerpflichtigen Personen in der damaligen Bauernschaft Westenfeld wird in dieser Urkunde mit 84 angegeben; die Zahl der Haushaltungen mit 24.“15 Zu der „Bauernschaft Westenfeld“ zählten in dieser Liste aber nicht nur die Personen aus dem „Dorf“, auch Selschede und Bainghausen wurden mit aufgeführt. Rechnet man nur den Kern von Westenfeld, also das „Dorf“, waren es lediglich 21 Haushaltungen.
15 siehe Teipel, Seite 38 (Anhang A9)
*1693 1717: Johann Beemer (Bemer)
1717 ist wieder eine Kopfschatzveranlagung durchgeführt worden. Nach einer entsprechenden Aufstellung16 musste ein „Bemer, sen., Straßenlieger“ 5, „Bemer jun.“ 15 und „Frau“ 7 ½ Groschen zahlen. Fast im gesamten Norddeutschland galt der Preußische Reichstaler, der aus 24 bzw. 30 Groschen bestand.
Der in dieser Liste aufgeführte „Bemer“ ist der am 23.07.1693 geborenen Johann Beemer. Dessen Vater ist Johann, geb. am 09.11.1667 (siehe oben).
Meine Vorfahren, diesmal ohne „h“ geschrieben, gehörten also 1717 zu den Straßenliegern, d.h. sie waren im Besitz eines Bodens von Fußbreite (Acker oder Wiese) und wohnten auf der gemeinsamen Dorfsgemarkung. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie mit Lohnarbeit. Straßenlieger waren in der dritten Steuer-Gruppe, in die die Haushalte eingeteilt wurden.
Zur ersten (höchsten) Gruppe (Voll- und Halbspann) gehörten die Hofbesitzer, dann kam die zweite Gruppe der Kötter mit den Besitzern oder Pächtern kleinerer Höfe. Als vierte Gruppe für die Einteilung bei der Kopfschatzveranlagung gab es noch die „Beilieger“, das waren gewöhnlich Angehörige des Bauern mit eigenem Haushalt, die auf dem Hof Arbeit und Wohnung hatten17.
16 siehe Teipel, Seite 44 f (Anhang A11) 17 siehe Teipel, Seite 43 (Anhang A10)
1742 +1790: Johann Hermanus Behmer (Bemer)
Johann Hermanus Behmer heiratete am 23.10.1742 Anna I. Kayser und verstarb am 03.01.1790. Wann er geboren wurde, konnte ich nicht ermitteln.
*1744 1773 1781: Johann Franz Behmer (Böhmer)
Johann Franz Behmer war nach den Kirchenbüchern Leinenweber. Er ist am 04.10.1744 geboren und war der Sohn von Johann Hermanus Behmer. Er heiratet am 08.11.1774 eine Anna Margarete Lünde. Wann er verstarb, konnte ich nicht ermitteln.
Auch in der Schatzungsliste, die den Viehbestand in den Jahren 1773 und 1781 dokumentiert, sind meine Vorfahren aufgeführt, diesmal unter der Schreibweise „Böhmer“18.
Für 1773 werden in dieser Liste für meine Ahnen 1 Ochse, 2 Kühe, 15 Schafe und 1 Schwein aufgelistet. 1781 kamen 1 Pferd und 1 Ochse dazu; aber statt 15 Schafe hatte mein Vorfahre jetzt nur noch 1 Schaf. Beim Schwein blieb es wie gehabt, also 1 „Schwein gehabt“.
18 siehe Teipel, Seite 48 (Anhang A12)
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